Es ist Montagfrüh, mit dem ersten morgendlichen Frost im Herbst. Wir sitzen an einem Tisch in den Werksanlagen von Treku, inmitten einer rein ländlichen Gegend, knapp drei Kilometer vom Kantabrischen Meer entfernt. Es ist ein Tisch der Kollektion Aise von Treku, seine Beine sind aus Metall. Das Treffen mutet paradox an, denn an einem Ende des Tischs sitzt Ibon Arrizabalaga, der Designer, der ihn entworfen und möglich gemacht hat. Am anderen Ende sitzt Silvia Ceñal, ebenfalls Designerin, die für die Firma aus Zarautz einen anderen Tisch kreiert hat, den Basoa. Selbstverständlich werden wir mit ihnen über Tische reden, diese Möbelstücke, die entstehen, indem man eine Tischplatte mit ein paar Beinen verbindet. So einfach und doch so komplex.
Der Philosoph Gustavo Bueno schrieb, dass Tische der „Boden für die Hände“ sind, ein Raum dafür geschaffen, dass sich diese Gliedmaßen dort ausdrücken oder auch einfach nur ruhen können. Tische sind die Leinwand, auf der sich das kreative Leben entwickelt, ebenso wie das alltägliche, unsere Routine. Tische sind auch ein verblüffend einfaches Objekt des Designs, das sogar ein Kind in der Lage wäre zu kreieren. Und trotzdem entstehen Jahr für Jahr neue Designs mit neuen Nuancen. Der Basoa von Silvia entstand aus einem Impuls heraus („Du nimmst ein Stück Papier, einen Bleistift, beginnst mit einer Linie, dann eine andere…“), ohne Druck, ohne die Absicht, eine Marktlücke zu schließen, ohne auf ein konkretes Ziel ausgerichtet zu sein. Kreation aus reinem Vergnügen am Kreieren. Dann erstellte sie einen Prototyp, um ihn auszustellen, und der faszinierte letztlich Treku und wurde in die neue Kollektion aufgenommen.